Berlin for free: Geschichts- bzw. Gedenkorte

Wenn Berlin ein riesiges Klassenzimmer ist, dann auch eines für das Fach Geschichte. Man kommt aus dem Erklären von geschichtlichen Zusammenhängen kaum mehr heraus wenn man mit Kindern durch die Stadt zieht. DDR, Kaiserreich, Drittes Reich, die beiden Weltkriege ... - ein Städtetrip nach Berlin bedeutet deutsche Geschichte im Schnelldurchlauf und ungeplante Momente der Betroffenheit.

Hier zwei Beispiele für Geschichtsorte, die keinen Eintritt kosten:

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

Im Alten Turm, in der ehemaligen Eingangshalle der ersten, zerstörten Kirche gibt es eine kleine Ausstellung mit Fotos, auf denen man die Kirche vor und nach ihrer Zerstörung sehen kann. Wunderschöne Mosaike an der Decke zeugen von längst vergangener Pracht und vom Kaiserreich. Im Kirchenraum der neuen Kirche nebenan ist etwas versteckt die "Stalingradmadonna" ausgestellt und man kann nachlesen, unter welchen Bedingungen diese einfache aber berührende Zeichnung entstanden ist. Wir kehren immer wieder zurück an diesen schlichten, besonderen Ort, setzen uns für ein paar Minuten hin und lassen uns berühren von dem Leid, das der Krieg über die Menschen gebracht hat.



Denkmal für die ermordeten Juden

Auch dieser Gedenk- bzw. Geschichtsort kostet keinen Eintritt, vielleicht aber ein paar Tränen und ein paar unbeschwerte Stunden. Das Stelenfeld ist frei zugänglich und wird von vielen Besuchern kurioserweise als Kulisse für Selfies, Pausenort oder Labyrinth genutzt. Am Rande des Areals befindet sich etwas versteckt der Eingang zum Ort der Information, einer Ausstellung unter dem Stelenfeld. Der Besuch wird Kindern unter 14 Jahren nicht empfohlen, weshalb wir bei unserem letzten Besuch diesen Teil der deutschen Geschichte nur gestreift haben. An den Betonstelen sind leider nirgendwo Informationstafeln angebracht, die einen Zusammenhang zwischen den schlichten, grauen Quadern und dem Holocaust herstellen würden.







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